Am 29.1.2024 besuchte uns der DDR-Zeitzeuge Peter Keup am Abtei-Gymnasium. Peter Keup war erfolgreicher Turniertänzer und vertrat die DDR bei zahlreichen Meisterschaften in der Nationalmannschaft. Seine Familie kam ursprünglich aus dem Westen, aus Essen, und zog in die DDR, um den Traum des „antifaschistischen Arbeiter- und Bauernstaats“ zu leben, wie damals propagiert wurde. Da er auch im Westen an Turnieren teilnehmen wollte, plante er die Republikflucht. Bei einer Passkontrolle im Zug wurde er im Juli 1981 von der Stasi festgenommen und zehnmonatigen Haftstrafe verurteilt. Im März 1982 gelangte er im Rahmen des Häftlingsfreikaufs in die Bundesrepublik. Jahre später fand er sogar heraus, dass sein Bruder für die Stasi gearbeitet hatte. Heute arbeitet Peter Keup als Historiker, um die Geschichte der DDR, sowie seine eigene, aufzuarbeiten.
Sein Vortrag war enorm spannend. Was er erlebt hat, reicht für drei Leben.
Wir danken ihm, dass er sich die Zeit genommen hat, seine Erfahrungen mit uns zu teilen und uns auf die teils sehr persönlichen Fragen offen und ausführlich zu antworten.
Es ist kaum zu glauben, dass es noch zu Lebzeiten unserer Eltern einen solchen zweiten Unrechtsstaat auf deutschem Boden gegeben hat. Aktuell sehen wir, wie wichtig es wieder ist, für unsere Demokratie zu kämpfen. Sie ist nicht selbstverständlich, sondern harte Arbeit.