Unsere Schule hat durch den Aktionstag am 1. September 2022 den Auftakt für wichtige Aktionen an 9 anderen Schulen in Moers, Voerde, Dinslaken, Duisburg, Essen und Düsseldorf gegeben!
Gerade in diesen Zeiten ist es wichtig, dass wir Erinnerungskultur im schulischen Kontext lebendig gestalten und erleben! Die Zeitzeugen und Holocaust-Überlebenden verlassen uns – es sind nur noch wenige, die überhaupt in der Lage sind zu reisen und es sich mit zur Lebensaufgabe noch machen, in Schulen von ihren Erfahrungen zu berichten und als Zeitzeuge/Zeitzeugin gleichzeitig als verständnisvolle/r Ansprechpartnerin/Ansprechpartner für die junge Generation präsent sein zu können – noch! Die Holocaust-Überlebende und Künstlerin, Sara Atzmon, gehört zu den wenigen, die noch in Schulen Ihre Vorträge hält.
Leider ist Frau Atzmon am 30.August in ihrem Hotel gestürzt, sodass sie nicht persönlich an den Veranstaltungen teilnehmen konnte und nur über facetime zugeschaltet den Veranstaltungen folgen konnte. Ganz spontan sind ihre Enkel, Yoaf, Yael und Aylet, für ihre Großmutter eingesprungen und haben die Vortragsreihe an den anderen Schulen erfolgreich fortgesetzt!
Es dreht sich um Rassismus und Antisemitismus, Haltung zeigen und Zeichen setzen - Themen, die wir sehr ernst nehmen!
Die Kolleginnen und Kollegen des Abtei-Gymnasiums haben am 1. September 22 unseren Schülerinnen und Schülern über 20 Workshops oder Exkursionen zum Thema gegen Antisemitismus und gegen Rassismus angeboten. Auch externe Gäste wie Cyrus Overbeck und der Bund Katholischer Jugend haben sich dem Angebot angeschlossen.
Das bunte Treiben am Aktionstag und in der Vortragsreihe an den anderen Schulen wurde von einem Schülerteam des Abtei-Gymnasiums und auch von der Presse in Wort und Bild dokumentiert. Die Schülerin Lea-Marie Scheeren hat im WDR Studio noch am selben Tag unseren Aktionstag anschaulich kommentiert.
Der Tag wurde neben unserem Schulleiter, Thomas Regenbrecht und der Koordinatorin für Erinnerungskultur, Christina van Laak, von der Bürgermeisterin der Stadt Duisburg, Frau Klabuhn und dem Stadtteilabgeordneten, Herr Jungbauer, eröffnet. Leider konnte die Antisemitistenbeauftragte NRW, Frau Leutheusser-Schnarrenberger, nicht persönlich an der Auftaktveranstaltung teilnehmen – dafür zeigte sie indirekt in einer Videobotschaft ihre Wertschätzung für unser Vorhaben und das der anderen beteiligten Schulen. Nach den Grußworten schlossen sich die zwei Großveranstaltungen an.
Zum einen haben Burak Yilmaz, ehemaliger Abteischüler, und zum anderen die Enkel von Sara Atzmon ihre Vorträge gehalten. Daran anschließend begannen die Workshops.
Fotos hinterlassen einen nachhaltigen Eindruck von der Themenvielfalt und dem Tagesablauf.
Ein weiteres Highlight war die Sonderausstellung in der Cubus Kunsthalle Duisburg mit den Werken von Sara Atzmon. Vom 31.08.22 – 10.09.22 haben Schulklassen mehrerer Duisburger Schulen im Museum ihren Unterricht unter Einbeziehung der Werkanalyse der beeindruckenden Bilder von Sara Atzmon gehalten.
Mit diesen Aktionstagen setzen Schulen an Rhein/Ruhr ganz unmissverständlich ein Zeichen gegen Antisemitismus und Rassismus!
Solidarität und liebevoller Respekt im zwischenmenschlichen Umgang sind unserer Meinung nach der beste Schutz für unsere Demokratie!
Am 4. September 22 wurde das große Engagement aller beteiligten Schulen in einer ganz besonderen Veranstaltung in der Zeche Zollverein gewürdigt. Die Zeche Zollverein ist Weltkulturerbe und steht symbolisch für den Frieden; es konnte keinen besseren Ort geben, um vor Ort ins Gespräch zu kommen!
Geplant und koordiniert wurde dieses Projekt von Christina van Laackund Katharina Middendorf; das Supervising übernahm Thomas Regenbrecht.
Gefördert und unterstützt wurde es von der Präsidentin des Deutschen Bundestages, Frau Bärbel Bas, der Antisemitismus Beauftragten NRW, Frau Leutheusser-Schnarrenberger, der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien, Frau Claudia Roth, der Stadt Duisburg, dem Oberbürgermeister, Herr Sören Link, der Leiterin der Kunsthalle Cubus, Frau Dr. Claudia Schaefer, dem Vorstandsvorsitzenden Zeche Zollverein, Herr Prof. Hans-Peter Noll, dem Intercity Hotel Duisburg und vielen anderen mehr- aber nicht zuletzt auch von unserem Schulpflegschaftsvorsitzenden, Herr Frank Heidenreich! Sie alle haben tatkräftig und mit voller Überzeugung dieses Projekt vorangetrieben, was dann inhaltlich und strukturell-organisatorisch ganz groß werden durfte! Vielen Dank!
Katharina Middendorf
Koordination Kulturelle Bildung
Abtei-Gymnasium Duisburg-Hamborn