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Toleranz und Zivilcourage

Die Schülerinnen und Schüler der Projektgruppe „Das Abtei vergisst nicht!“ haben gestern, am 26. Januar, den Preis für Toleranz und Zivilcourage vom Bündnis für Toleranz und Zivilcourage verliehen bekommen.

Der Preis zeichnet Duisburger und Gruppen aus Duisburg aus, die sich für ein respektvolles Miteinander einsetzen und ein Zeichen gegen Menschenhass setzen. Die Arbeit der Projektgruppe hat 2018 das digitale Mahnmal und 2022 eine Stolpersteinverlegung hervorgebracht. In diesem Jahr wird eine Graphic Novel veröffentlicht, in der die Geschichte eines jüdischen Mädchens erzählt wird, die in den 30er Jahren an unserer Schule war und mit ihrem kleinen Bruder Bernhard vor den Nazis fliehen musste.

Wir sind sehr stolz auf euch! Danke für euren Einsatz!

 

Laudatio zur Preisverleihung, Astrid Neese (Beigeordnete Stadt Duisburg)

Dankrede der Schülerinnen und Schüler

Heimatpreis 2023

Am Donnerstag, den 7.12.2023 durfte die Projektgruppe "Das Abtei vergisst nicht!" den Heimatpreis 2023 entgegennehmen. Neben der Organisation "City Wärme" sowie dem Jugendzentrum "Parkhaus" in Meiderich wurde die Gruppe bestehend aus 36 Schülerinnen und Schülern des Abtei-Gymnasiums geehrt. Bürgermeisterin Klabuhn überreichte den Preis an sichtlich gerührte Schülerinnen und Schüler.

 

Die Projektgruppe hat ein Storyboard erarbeitet, in dem es die Biografie einer Schülerin aufarbeitet, die in den 1930er Jahren das Abtei-Gymnasium besucht hat. Ihr Name war Edith Goldfarb. Edith konnte gemeinsam mit ihrem kleinen Bruder Bernhard mit Hilfe des Kindertransportes von Truus Weijsmüller über Holland nach England vor den Nazis fliehen und überlebte den Krieg. Die Eltern und der kleine Bruder Leo wurden von den Nazis deportiert und ermordet. Edith baute sich in den USA ein neues Leben auf, während Bernhard nach Kanada ging. 

 

Das Zentrum für Erinnerungskultur Duisburg hat uns dabei geholfen, Dokumente und Fotos zur Familiengeschichte zusammenzusammeln. Außerdem hat es den Kontakt zu einer Nachfahrin Bernhard Goldfabs hergestellt, die uns mit weiteren Fotos und Dokumenten geholfen hat. Die Familie reiste im Juni 2023 extra aus Kanada an, um gemeinsam mit der Projektgruppe für Edith und Bernhard Stolpersteine zu denen der Eltern und Leos zu verlegen.

 

Der Künstler Jonas Heidebrecht wird für uns das Storyboard in eine Graphic Novel umwandeln. Diese wird dann an Grundschülerinnen und Grundschüler im Duisburger Norden herausgegeben. So soll es den Kindern erleichert werden, einen Zugang zu der schwierigen Thematik des Nationalsozialismus in ihrer Heimatstadt Duisburg zu finden. Wir alle kennen die Orte, die auch den Alltag von Edith und Bernhard bestimmten: die Flure des E-Traktes unserer Schule, in dem Edith gesessen hat, den Hamborner Altmarkt, an dem das Wohnhaus der Goldfarbs steht, die grüne Bude, an der sie immer ihre Süßigkeiten kauften.

 

Die Nazis planten, die Juden Europas auszulöschen, so wie alle Erinnerungen an sie. Umso wichtiger ist es, dass wir Ediths und Bernhards Geschichte weitertragen und sie auch an die nächsten Generationen weitergeben. Es ist nicht irgendeine Geschichte, sondern die zwei Kinder, die Hamborn ihre Heimat nannten, genauso wie wir.

Großes Engagement

Am 4. September 22 wurde das große Engagement aller beteiligten Schulen in einer ganz besonderen Veranstaltung in der Zeche Zollverein gewürdigt. Die Zeche Zollverein ist Weltkulturerbe und steht symbolisch für den Frieden; es konnte keinen besseren Ort geben, um vor Ort ins Gespräch zu kommen!

Geplant und koordiniert wurde dieses Projekt von Christina van Laackund Katharina Middendorf; das Supervising übernahm Thomas Regenbrecht.

Gefördert und unterstützt wurde es von der Präsidentin des Deutschen Bundestages, Frau Bärbel Bas, der Antisemitismus Beauftragten NRW, Frau Leutheusser-Schnarrenberger, der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien, Frau Claudia Roth, der Stadt Duisburg, dem Oberbürgermeister, Herr Sören Link, der Leiterin der Kunsthalle Cubus, Frau Dr. Claudia Schaefer, dem VorstandsvorsitzendeZeche Zollverein, Herr Prof. Hans-Peter Noll, dem Intercity Hotel Duisburg und vielen anderen mehr- aber nicht zuletzt auch von unserem Schulpflegschaftsvorsitzenden, Herr Frank Heidenreich! Sie alle haben tatkräftig und mit voller Überzeugung dieses Projekt vorangetrieben, was dann inhaltlich und strukturell-organisatorisch ganz groß werden durfte! Vielen Dank!

Katharina Middendorf

Koordination Kulturelle Bildung

Abtei-Gymnasium  Duisburg-Hamborn

Margot Spielmann Preis

Die Schüler des Abtei-Gymnasiums erhalten am 6. Dezember 2018 den Margot-Spielmann-Preis, überreicht vom Jüdischen Museum Westfalen, Dorsten.

Seit 10 Jahren zeichnet das Jüdische Museum Schüler, die sich mit der Geschichte und Gegenwart des Judentums sowie der Geschichte des Nationalsozialismus beschäftigen, mit dem Margot-Spielmann-Preis aus. Margot Spielmann war ein jüdisches Mädchen aus Gelsenkirchen, das mit seinen Eltern 1942 auf der Flucht nach Frankreich verhaftet wurde. Das schwer zuckerkranke Mädchen erlitt einen Schock und kam ins Krankenhaus, während seine Eltern deportiert wurden. Dort starb Margot Spielmann vermutlich im Spätherbst 1942.

Mit der Preisverleihung würdigt das Museum unsere Schülerinnen und Schüler für ihr überzeugendes und nachhaltiges Engagement gegen Diskriminierung und Rassismus in einem Festakt im Jüdischen Museum. Anlässlich dessen erhielt das Museum ebenfalls ein Mahnmal und wird somit zu einem weiteren Kooperationspartner in Sachen „Erinnerungskultur“!

Wir gratulieren unseren Schülerinnen und Schülern!