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Europa Aktionstag 2017

Am 11. Mai 2017 trafen sich diverse Schüler der Jahrgangsstufe 9 des Abtei-Gymnasiums um 8 Uhr am Mercatorbrunnen, um zusammen zum Europatag zu gehen und dort miteinander über das vergangene, das gegenwärtige und das zukünftige Europa zu reden.

Nachdem sie in den schlicht-schwarzen Saal geführt wurden und sich dort auf die „bunten Gruppen“ verteilt haben, bekamen sie von unserem Oberbürgermeister Sören Link eine Einleitung zu unserem Europa und was er als veränderungsbedürftig empfindet. Danach bekamen alle Anwesenden die Möglichkeit Fragen rund um Europa, aber auch über andere Themen zu stellen. Die vier verschiedenen Schulen, die dort zusammengekommen waren, verhielten sich dennoch zurückhaltend, war es doch eine ganz andere Situation unserem Oberbürgermeister Fragen zu stellen, die womöglich Eindruck hinterlassen könnten. Danach wurde die Aufgabe erteilt, eine Präsentration vorzubereiten mit demselben Überthema: „Europa gestern, Europa heute, Europa morgen“. In den „bunten Gruppen“ wurden mit Hilfe eines „jungen europäischen Föderalisten“ ein Plakatthema wie Frieden, Bildung, und Integration der Flüchtlinge erarbeitet. Dabei stach heraus, dass jede Gruppe das Thema Frieden besonders beschäftigte. Während der Arbeitsphase kamen die bunt zusammengestellten Schülergruppen immer weiter ins Gespräch und halfen sich gegenseitig die Fragen zu klären, das Plakat ordentlich zu gestalten und den Vortrag vorzubereiten.

Zuerst haben sich die Gruppen ein grundlegendes Thema und dazu noch weitere Unterbegriffe ausgesucht. Danach wurde sich über die Gestaltung des Plakates unterhalten und schließlich haben sich die bunten Gruppen in jeweils kleinere Gruppen eingeteilt und sich mit der Vergangenheit, der Gegenwart und ihren Wünschen für die Zukunft beschäftigt. Je mehr man sich mit dem Plakat beschäftigt hat, desto schneller verging die Zeit und schon war die erste Pause erreicht.

Während der Pause wurden unter Freunden Eindrücke, Gefühle und Informationen ausgetauscht, Gruppenmitgliedern wurde freundlich zugenickt. So schnell wie die Pause gekommen ist war sie auch wieder vorüber.

In der zweiten Arbeitsphase ging es dann in den Endspurt der Gestaltung des Plakates. Immer mehr Blicke wurden zu den anderen Gruppen geworfen und die Stimmung in den eigenen Gruppen wurde lockerer, da man immer zufriedener mit seinem eigenen Plakat wurde. Aber auch, weil das Verhältnis der bis vor drei Stunden noch völlig fremden Personen immer besser wurde: Man konnte sein Gegenüber nun auch ohne einen Blick auf das Namensschild zu werfen ansprechen und wusste immer mehr persönliche Details über das Privatleben der Anderen. Die anfänglichen leeren Bögen füllten sich mit immer detaillierteren Informationen zu den ausgesuchten Themen. Und ehe man sich versah, war auch schon die zweite längere Pause erreicht.

Den Anfang dieser Pause verbrachten die meisten Gruppen damit, noch eben die letzte Idee oder den letzten Satz auf das Stück Pape zu bringen, aber es wurde auch besprochen, wer welchen Teil der Themen vortragen soll.

In die Pause ist man dann voller Nervosität gegangen, so war es doch gleich soweit, dass man die dreistündig vorbereiteten Präsentationen vor rund 60 Schülern abhalten sollte.

Nicht zu vergessen: Ein Fernsehteam filmte den gesamten Vortrag und eine Jury von drei Leute hing an den Lippen der Vortragenden und machten sich fleißig Notizen. Dann, nachdem alle ihre hart erarbeiteten Ergebnisse präsentiert hatten, zog sich die Jury zur Entscheidung zurück.

Nach etwa einer viertel Stunde bekam die Jury ein Mikrofon gereicht, um den Gewinner zu verkünden: Die Entscheidung fiel ihnen sehr schwer und alle Plakate hatten etwas Einzigartiges. Dennoch ist ihnen ein Anliegen besonders wichtig: Den Frieden durch Gleichgerechtigkeit und Bildung und Integration der Flüchtlinge. Es lag eine neugierige erwartende Spannung in der Luft, wollte doch jede Gruppe den Sieger hören. Deswegen verkündeten sie die blaue Gruppe als Sieger dieses Tages. Am Tisch der blauen Gruppe brach Jubel aus, als die Jurorin erneut zum Mikrofon griff und hektisch hervorbrachte: „Tut mir leid, die grüne Gruppe hat gewonnen, die grüne Gruppe hat gewonnen. Das war ein Fehler.“

Während die blaue Gruppe auf ihren Stühlen zusammensank, saß die grüne Gruppe da wie erstarrt, waren sie doch mit dem Gedanken an die Arbeit gegangen, dass sie einfach nur einen schönen Tag mit neuen Leuten zu verbringen. Sie realisierten erst langsam, dass sie wirklich einen einjährigen Büchereiausweis gewonnen haben, als um sie herum die anderen Gruppen anfingen laut zu klatschen und ihnen die Büchereiausweise gereicht wurden. Dann brach auch am grünen Gruppentisch Jubel aus.

Fröhlich stürmten alle Gruppen nach draußen, zusammen lachend und mit der Gewissheit, dass sie diesen Tag nicht so schnell vergessen werden. Die Plakate sind nach den Sommerferien in der Stadtbibliothek Duisburg zu bewundern.