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Ein Sommernachtstraum

Shakespeare war einer der ganz Großen in der Literatur und hat den menschlichen Charakter von vielen Seiten beleuchtet. Auch das Wesen der Liebe war wiederholt sein Thema. Der Literaturkurs der Q1 hätte also eigentlich nur in den Reclam-Schrank greifen müssen, um ein geeignetes Stück auf die Bühne zu bringen. Mit Frau Feger hatten sie allerdings eine Kursleiterin, die sich bereits mit zwei früheren Kursen auf Shakespeares Komödie „Ein Sommernachtstraum“ gestürzt hatte und so ein modernisiertes und lebendiges Skript einbringen konnte.

Ein Jahr lang probten die 17 Schülerinnen und Schüler für die große Aufführung. Es wurden Kostüme gestaltet, Make-up entworfen, Requisiten zusammengestellt und natürlich Texte gelernt. Auch Mitschülerinnen und schüler verschiedener anderer Jahrgangsstufen sowie die Eltern halfen fleißig mit und machten die drei Theaterabende im Juli 2019 zu einem unvergesslichen Erlebnis. Mädchen aus dem Tanzprojekt von Ronja Thomas (Q1) übernahmen z.B. Komparsenrollen und führten – natürlich passend zum Stück – einen Tanz auf. Stufenmitglied Noah Kapinos half aus, indem er recht spontan eine Sprechrolle übernahm, obwohl er gar nicht in dem Kurs war. Man merkte nicht, dass er wegen des Stundenplans bei den meisten Proben nicht dabei sein konnte. Auch die Schülerinnen der Technik-Ag von Dr. Kielich brachten sich kreativ und fleißig ein.

Mit dem größten Aufwand engagierten sich aber natürlich die 17 Kursmitglieder, die das Stück schon früh ins Herz geschlossen hatten und nach einem ausführlichen Castingprozess ihre Rollen fanden und mit Persönlichkeit füllten. Die Geschichte um vier junge Athener, die sich der Liebe wegen im Wald verirren und durch magische Elfen und den Kobold Puck über Umwege zueinander finden, traf offenbar einen Nerv, was sicherlich auch an den gut ausgearbeiteten Charakteren lag. Dabei kam der Humor nie zu kurz, nicht nur wegen der tolpatschigen Handwerker, die ein tragisches Theaterstück aufführen wollen, für das ihnen völlig das Talent fehlt – ganz im Gegensatz zu den Kursmitgliedern, die sich auf der Bühne schnell zuhause fühlten und neben der Spielfreude auch subtiles Improvisationstalent bewiesen.

Das von Frau Feger und ihren Literaturkursen 2012 und 2013 umgeschriebene Skript war voller Anspielungen an die Popliteratur und enthielt auch Gesangseinlagen. Die Arbeit, die darin steckte, war jederzeit sichtbar. So war es denn auch verständlich, dass die Zeit damals für eine Aufführung nicht mehr reichte. Die Mimen der Q1 erweckten das Werk nun aber schließlich voller Elan und Spielfreude zum Leben, wofür sie mit vielen Lachern und Applaus belohnt wurden. Alle Schauspieler brachten eigene Ideen ein und konnten am Ende erschöpft aber zurecht stolz auf ihre Leistungen den Vorhang schließen.