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Die Bedeutung von Liturgie und sakramentaler Feier

Menschliche Identitätsbildung vollzieht sich - und sei es noch so unbewusst und im Modus der Versuchung - als gleichzeitige Herabsetzung „der anderen". Wer wir sind und sein wollen, lässt sich positiv nur formulieren bei gleichzeitiger Distanzierung von denjenigen, die wir nicht sind und nicht sein wollen. Die Vision einer Welt, in der Menschen in einem Verhältnis vollkommener Harmonie und wechselseitiger Anerkennung leben, bleibt unter den Umständen dieser Welt ein schöner Traum. Die Evangelien nennen eine solche Weltordnung „Reich Gottes" und stiften die Zuversicht, dass dieser schöne Traum einst Wirklichkeit wird Dies lässt sich nicht gewaltsam herbeiführen, kann aber aus der Perspektive des Glaubens tätig erhofft werden. Die Orte, an denen solche Hoffnung erlebt wird und sich erneuert, sind besonders die Feier der Liturgie und der Sakramente. Darum ist der Religionsunterricht in allen Jahrgangsstufen darum bemüht, Verständnis für dasjenige symbolische Handeln zu erwecken, das sich als Liturgie vollzieht, und zu dessen Mitfeier zu befähigen.